„Ich habe heute einen Atheisten gesehen – ich habe nicht versucht, ihn zu köpfen“

Das sagt der junge britische Moslem und Journalist Rabah Kherbane in Reaktion auf das Pegida-Theater in Deutschland. „Ich habe ihm aus dem Bus geholfen“, so Kherbane. „Er war 74 Jahre alt.“ Kherbanes Beitrag „Was ein Moslem 25.000 Islam-Gegnern in Deutschland antwortet“ ist ein wütender Zwischenruf. Er gibt Antwort auf die Frage, wie die ständigen Anwürfe von Islam-Gegnern auf den „Alltags-Moslem“ wirken. 

Mittwochabend – in Leipzig stehen sich Islam-Gegner und Pegida-Gegner gegenüber. Auch auf Twitter tobt unter dem Hashtag #Islam der Kampf ums Abendland. Vor allem die Islam-Gegner trumpfen auf: Jede Meldung aus jedwedem Krisenstaat der islamischen Welt wird als Beleg dafür herangezogen, wie „der Islam“ jetzt „sein wahres Gesicht zeige. Von deutschen Moslems ist dazu nicht viel zu hören. Ich habe mal recherchiert, wie Muslime in anderen Ländern dazu stehen.

In der Huffington Post bin ich auf den jungen britischen Journalisten Rabah Kherbane gestoßen. Sein Beitrag (im Original vom 18.01.) heißt „Was ein Moslem 25.000 Islam-Gegnern in Deutschland antwortet“ und ist ein wütender Zwischenruf.

„Ich habe heute einen Atheisten gesehen – ich habe ihn nicht getötet“, schreibt Kherbane. „Ich habe ihm aus dem Bus geholfen. Er war 74 Jahre alt.“ Und weiter: „Euer einziger Zugang zum Islam ist eine Kiste in Eurem Wohnzimmer.“ Ob die Demonstranten eigentlich wüssten, dass ihr „schräges Bild vom Islam den Terroristen helfe; dass Ihre und die Sicht der Terroristen auf den Islam sich deckten?

Als Deutscher frage mich immer wieder: Wie würde ich es finden, wenn Muslime an jedem Tag, den irgendjemandes Gott werden lässt, jedes Verbrechen, jede Gewalttat, jeden Betrug, der im Westen geschieht, verbunden mit geschichtlichem Halbwissen als Beleg für die absolute Verkommenheit des Christentums und aller Christen heranziehen würden.

Ich wäre ziemlich genervt.